Wolf Biermann ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands. Seine Ausweisung aus der DDR 1976 war eine Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Ausstellung thematisiert Wolf Biermann vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm. Sie folgt dem Werdegang des Liedermachers von seiner Übersiedelung in die DDR über erste künstlerische Erfolge bis zum Auftrittsverbot und schließlich seiner Ausbürgerung und die Zeit im Westen bis in die jüngste Vergangenheit.
Die Gestaltung der Ausstellung illustriert das Leben und Schaffen Wolf Biermanns auf vielschichtige Weise. Im Ausstellungsraum stehen ringsherum
einige zackige Wandbauten mit einem orangefarbenen Band davor.
Diese „grauen Mauern“ stehen sinnbildlich für die Berliner Mauer
und die deutsch-deutsche Grenze, die für Biermanns Leben eine starke Setzung war
sozusagen Biografie-prägend. Das orangene Band hingegen zeigt seine Leidenschaft, seine Lebendigkeit, seine Emotionalität, seine Liebe und Begeisterungsfähigkeit.
Das Auf und Ab der orangenen Flächen zeigt auch seine Hochs und Tiefs, immer wieder den Mut zusammennehmen, Wagnisse eingehen, Scheitern, neu anfangen, bestehen. In der Mitte des Raumes hingegen sind geschwungenen Wänden mit der Oberfläche in Holzoptik aufgebaut. Von oben gesehen erinnert dieser zentrale Raum an den Korpus einer Gitarre. Inhaltlich geht es in diesem Teil der Ausstellung vor allem um das Werk Wolf Biermanns –
seine Lieder, seine Lyrik, seine Musik. Dieser Raum verkörpert daher mehr seine Innenwelt.